An Installation for an Experiment on Behavior
This project investigates the relationship between the viewer and the image medium, participatory observation, and physical as well as psychological exposure to the imaging process. Here the intrinsic power of the process is not observed by the viewer merely from the outside—rather, the focus is placed on the viewer’s connection to the process itself, his/her shifting relationship and interactions with the medium.
The work is a continuation of my earlier work with cyanobacteria, which have the tendency to move toward light. A bioreactor plate filled with light-sensitive bacteria is situated in the darkened exhibition space. A visitor positions him/herself in front of this bioreactor for an extended period of time. Using a spotlight the shadow of the viewer is cast onto the bacterial solution. Due to their phototactic quality, the bacteria migrate away from the shadow of the visitor and settle in the bright areas, tracing the silhouette of the viewer.
The viewer remains in front of the medium for several hours. This radically extended period of time becomes a meditative moment, which at the same time makes the human limits of persistence and concentration very tangible. During the time in which the medium—the bacteria—becomes an image, the viewer develops his/her own mental and emotional access to the image creation process. When the viewer leaves the installation, the image begins to disappear.
The power of the process brings each and every life into the world. It is precisely this power that binds us as living individuals with all life in every dimension. In this work natural productivity becomes visible and experiential on diverse levels and in different expressions.
Im Prozess der Berührung – Reaktionen im Zueinander
Eine Versuchsanordnung des Verhaltens
In dieser Arbeit wird das Beziehungsverhältnis von Betrachter und Bildmedium, die partizipative Betrachtung und das sich dem Bildprozess Aussetzen – physisch wie psychisch – untersucht. Das Kraftfeld des Prozesses wird vom Betrachter nicht nur von außen beobachtet; seine Beziehung zum Prozess selbst, sein wechselhaftes Verhältnis und seine eigene Interaktion stehen im Zentrum dieser Arbeit.
Dieses Projekt folgt dem Prinzip meiner früheren Arbeiten – Cyanobakterien und ihrer Bewegung zum Licht. Ein Bioreaktor gefüllt mit lichtsensiblen Bakterien steht in dem abgedunkelten Ausstellungsraum. Der Besucher positioniert sich über einen längeren Zeitraum vor diesem Bioreaktor. Mittels eines Scheinwerfers wird der Schatten des Betrachters in die Bakterienlösung projiziert. Aufgrund ihrer fototaktischen Eigenschaft, wandern die Bakterien aus dem Bildschatten des Betrachters ab und siedeln sich in den hellen Stellen an. So wird die Silhouette des Betrachters von den Bakterien nachgebildet.
Der Betrachter befindet sich über eine Verweildauer von mehreren Stunden im Gegenüber mit dem Medium. Diese radikal gedehnte Zeitspanne wird für den Besucher zu einem meditativen Moment, der zugleich menschliche Grenzen des Verweilens und der Konzentration erfahrbar und spürbar macht. In der Zeit, in der das Medium – das Bakterium – zum Bild wird, baut der Betrachter einen individuellen Zugang zum Entstehungsprozess des Bildes auf. Verlässt der Betrachter die Versuchsanordnung, beginnt auch das Bild zu verschwinden.
Die Kraft des Prozesses bringt unser Leben und zugleich jedes Leben in die Welt. Es ist genau diese Kraft, die uns als lebendes Individuum mit allem Leben in allen Dimensionen verbindet. Auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Ausprägungen wird in dieser Arbeit Naturproduktivität sichtbar und erfahrbar gemacht.